Senioren mit Spruch: Unser Morgen wird anders sein, wenn wir das Heute verändern.
Gefördert durch das Staatsministerium für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt
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Aktuelles

Hier finden Sie aktuelle Mitteilungen und wichtige Termine aus der Arbeit des Vorstandes (von Fortbildungen, Seminaren und Fachtagen des Vereins siehe unten).

Für die Arbeit der kommunalen Seniorenvertretungen vor Ort werden aktuelle Informationen, Veröffentlichungen und Beschlüsse des Freistaates und des Bundes eingestellt sowie aktuelle Mitteilungen aus kooperierenden Verbänden und Vereinen.

Geschäftsstelle vom 15.07. bis 02.08.2024 im Urlaub

Die Geschäftsstelle ist in der Zeit vom 15.07. bis 02.08.2024 nicht besetzt. Gern können Sie uns in dieser Zeit trotzdem E-Mails an geschaeftsstelle@lsvfsachsen.de senden, diese werden in unregelmäßigen Abständen eingelesen und beantwortet.

Mit freundlichen Grüßen,

Sandra Hähnel
Geschäftsstellenleiterin

Einen Bericht über den Fachtag finden Sie in kürze hier. Wir stellen Ihnen jedoch bereits die Präsentationen zum Download zur Verfügung.

 

Frau Schifferdecker - Struktur und Zukunftsperspektiven der Seniorenpolitik im Freistaat Sachsen

Herr Asmus - 16 Jahre seniorenpolitische Leitlinien - Was können wir von Brandenburg lernen?

Die BAGSO lädt ein, an einem Fotowettbewerb teilzunehmen der die Vielfalt und Potentiale der älteren Menschen in der heutigen Zeit dokumentieren und hierbei die stereotypen Altersbilder hinterfragen soll.

Insgesamt werden Preisgelder in Höhe von 19.000€ vergeben, teilgenommen werden kann bis zu dem 21. Mai 2023.

Die Bilder können in vier Kategorien eingereicht werden:

- Das bin ich. Individuell im Alter.

- Mittendrin. Aktiv und engagiert bis ins hohe Alter.

- Licht und Schatten. Herausforderungen im Alter.

- Gemeinsam geht was. Jung und Alt im Austausch.

Weitere Information zu dem Wettbewerb entnehmen Sie bitte der Pressemitteilung der BAGSO.

 

Die Landesseniorenbeauftragte von Sachsen lädt am 6. Dezember zum ersten Generationendialog in Chemnitz ein. Unter dem Titel "LAMIDOMA - Lass(t) mich doch machen!" diskutieren Schülerinnen, Schüler und Azubis mit Menschen, die kurz vor oder nach dem Renteneintritt stehen über die Chancen und Risiken eines neuen Lebensabschnittes.

Melden Sie sich an und diskutieren Sie mit!

Programm

Am 7. September fand der Fachtag "Hitze: Das schafft mich!" durchgeführt von P.Sachsen im Riesa efau. Kultur Forum in Dresden statt. Auf Bitte des Veranstalters wurde der Fachtag durch ein Grußwort der Vorsitzenden der LandesSeniorenVertretung für Sachsen e.V., Frau Dr. Sawatzki, eröffnet. Sie gab einen kurzen, aber umfassenden Einblick in die Thematik und erklärte den zahlreichen Anwesenden, warum das Thema Hitze einen immer wichtigerer Faktor, gerade auch im demographischen Hinblick für die ältere Bevölkerung, darstellt und welche Gefahren mit dem Temperaturanstieg durch den Klimawandel einhergehen. Das gesamte Grußwort von Frau Dr. Sawatzki können Sie unten nachlesen.

Im Anschluss gab Herr Dr. Johannes Franke vom Fachzentrum Klima des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie einen sehr informativen Einblick in die klimatische Entwicklung im Land Sachsen seit 1960 und untermalte diese mit vielen Grafiken und Tabellen. Somit konnte er den Verlauf der jährlich deutlich zunehmenden Hitzetage aufzeigen und einen Ausblick auf die weitere Entwicklung geben.

Als zweite Referentin stellte Marit Gronwald vom Gesundheitsamt Dresden das Projekt "HeatResilientCity" vor und zeigte auf, wie die Stadt Dresden durch ein Modellprojekt in Dresden-Gorbitz versucht, gegen die Belastung durch Hitze vorzugehen. Außerdem berichtete sie von einem geplanten Hitzeaktionsplan der Stadt, durch den diese mitsamt der Bevölkerung künftig zielgerichtet und systematisch durch die Hitzetage kommen soll.

Nach der Mittagspause konnten die Teilnehmer in zwei getrennten Workshops zum Thema Hitze arbeiten. Während in dem einen, geführt durch das Klimazentrum Sachsen, bereits vorhandene kommunale Lösungswege im Umgang mit der Hitze diskutiert wurden, wurde in dem anderen Workshop durch zwei Vertreterinnen der Psychologists4Future aufgezeigt, welche Möglichkeiten des Resilienzaufbaus vorhanden sind, um die psychische Gesundheit trotz der Belastungen der Klimakrise zu erhalten.

Das Fazit der Veranstaltung war, dass dies ein Thema sein wird, das uns auch in den kommenden Jahren oder Jahrzehnten weiter begleiten wird, um vor allem auch für die ältere Bevölkerung eine fundierte Strategie zu entwickeln, um die gesundheitlichen Einschränkungen und Folgen durch die zunehmende Hitze möglichst gering zu halten.

 

Grußwort von Frau Dr. Sawatzki

 

Sehr geehrte Damen und Herren ,

gerne habe ich in Vertretung der Mitglieder der Landesseniorenvertretung das Grußwort zum heutigen Fachtag der Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit übernommen .

Die langanhaltende Hitzewelle, die wir seit Wochen erleben und der Klimawandel mit steigenden Durchschnittstemperaturen haben einen hohen Einfluss auf die menschliche Gesundheit. Dies trifft auf alle Lebensalter zu; dabei sind die Jüngsten und die Ältesten in unserer Gesellschaft am stärksten gefährdet .

Wie sind wir darauf vorbereitet ?

Es ist die Aufgabe einer Landesseniorenvertretung, mit den kommunalen Seniorenvertretungen in den Städten und Landkreisen dieses alle belastende Problem zu diskutieren, vor Ort die – nicht nur -älteren Menschen – zu informieren und die notwendigen Strukturen in der Kommune einzufordern und zu unterstützen. Die Kommunen müssen zu zentralen Akteurinnen in der Bewältigung einer Klimaanpassung werden!

Die Landesseniorenvertretung für Sachsen ist ein ehrenamtlich arbeitender Verein, der für die Seniorenbeiräte und Vertretungen aus den Kommunen der Städte und Landkreise eine Plattform, ein Sprachrohr und kommunalpolitische Vertretung ist. Der Vorstand informiert die regionalen Seniorenvertretungen, organisiert und vernetzt ihre Zusammenarbeit und arbeitet  mit den senioren- und sozialpolitisch verantwortlichen Landtagsabgeordneten zusammen - zur Förderung der besonderen Belange der älteren Bürger.           

Eine besondere Herausforderung bringt z. Zt. die ungewöhnlich lang andauernde Hitze auch für die Aufgaben der Seniorenbeiräte und Vertretungen in ihren Kommunen.

Menschen jeden Alters leiden unter der langanhaltenden Hitze; die Ältesten in unserer Gesellschaft sind am meisten gefährdet.

Die demografische Entwicklung zeigt in den letzten Jahren eine rasche Zunahme der älteren Menschen in Sachsen: das statistische Landesamt gibt mit dem 16. Juni d.J. das Durchschnittsalter mit 46,9 Jahren an, es sind 1.081.899 Menschen, die 65 Jahre und älter sind  - bei jährlichem Anstieg der Zahlen. Dabei liegt diese Zahl um 2 Jahre höher als der Bundesdurchschnitt .

Der Klimawandel mit steigenden Durchschnittstemperaturen und längeren Hitzeperioden hat vielfältige Auswirkungen auf die Gesundheit der älteren Menschen:

oftmals werden die negativen Folgen der Hitze nicht eingeschätzt, Ältere verspüren weniger Durst, sie sind vielleicht alleinlebend, mobilitätseingeschränkt. In den stationären Einrichtungen, so auch in den Pflegeeinrichtungen, sollte eine Vorsorge vor hitzebedingten Gesundheitsschäden selbstverständlich sein.          

Wir müssen aber ein Augenmerk auf die große Zahl der alleinlebenden und behinderten Menschen haben: sie sind am stärksten gefährdet – hier ist die Gesamtgesellschaft gefragt.

Welche Gefahren bringen diese Hitzeperioden für den Einzelnen mit sich? Als Ärztin möchte ich diese in aller Kürze vorstellen:  

Die Einwirkung von übermäßiger Hitze führt zu einer Belastung des Herz-Kreislaufsystems, besonders bei vielfach vorgeschädigten Menschen mit Bluthochdruck und mit eingeschränkter Herzfunktion                                                                                                                                         

Wie reagiert der Körper auf die Hitze? Der Blutdruck kann plötzlich bedrohlich absinken, wenn durch die Hitze die Blutgefäße weit gestellt sind. Dies bringt die Gefahr eines Herzinfarktes mit sich. Es tritt aber auch eine plötzliche Verschlechterung vorbestehender cerebro- vasculärer Erkrankungen, von Hirndurchblutungs-Erkrankungen auf, die bis zum Schlaganfall führen können.

Vorbestehende Erkrankungen der Atemwege verschlechtern sich, da durch die Hitze die Ozonkonzentration der Außenluft ansteigt. Die Nierenfunktion wird durch die Austrocknung des Körpers eingeschränkt.  Die hohe UV-Belastung kann zu Hautkrebs führen; hier macht die Dosis das Gift. Leider unbeachtet kommt es häufiger zu mentalen Störungen der Gesundheit. älterer Menschen. Es wird aber auch eine höhere Sterblichkeit bei der übermäßigen und langandauernden Hitze registriert, deutschlandweit sind es bis zum Juli des Jahres 12 % mehr Menschen als in den 4 Jahren zuvor (19 000 Menschen mehr).

Die klimatischen Veränderungen mit der Änderung des Ökosystems, sie betreffen alle Menschen; und die Gesellschaft muss darauf achten, allen Menschen Beachtung, Information und Unterstützung zu geben, und eine gesundheitliche Chancengleichheit zu gewährleisten.

Wie sind wir darauf vorbereitet?

Wir müssen es lernen, die Hitzeperioden einzubetten in die Herausforderungen, die uns die Klimakrise abverlangt.

Wir müssen für gute Information und Aufklärung der Menschen sorgen, und die Verhaltensprävention unterstützen.

Es braucht  andererseits die notwendige Sicht auf die Verhältnisprävention, auf die notwendigen Änderungen der Strukturen  in unseren Städten und Gemeinden. -  Darüber werden wir in den heutigen Workshops beraten.                              

Und wir müssen begreifen, dass Klimaschutz Gesundheitsschutz ist und in allen Kommunen Fort- und Weiterbildungen im Bereich Klima und Gesundheit anbieten – diese Aufgabe haben auch die örtlichen Seniorenvertretungen.

Eine kleine Umfrage im Vorstand hat eine Forderungsliste (nicht nur Wunschliste) aufgestellt, die ich Ihnen vorstellen möchte:

gefordert werden fachlich korrekte Informationen zu den Auswirkungen der Hitze auf den Menschen und sachlich fundierte Hinweise auf die notwendigen verhaltenspräventiven Anforderungen. - Ein gutes Beispiel ist die Stadt Leipzig, die frühzeitig ihren „kleinen Ratgeber für Seniorinnen und Senioren“ stadtweit verbreitete.

Dresden bietet an 70 Orten – in Cafes, Restaurants, Kultureinrichtungen die Möglichkeit kostenfreier Trinkwasser Entnahme an, es gibt 9 öffentliche Trinkbrunnen. Diese Möglichkeiten sind aus dem digitalen Stadtplan ersichtlich.

Die Klimaveränderungen mit zunehmenden Wetterextremen verlangen von den Kommunen ein Umdenken ihrer Strukturen und Maßnahmen.

Hitzetage nehmen seit Jahren zu: die Städte aus Asphalt, Beton, Stahl und Glas, versiegelte Flächen – sie alle speichern die Wärme – wir brauchen mehr Grün und Baumpflanzungen in den Straßen, grüne Oasen und Parks, um die Umgebung abzukühlen. In der LH Dresden liegt inzwischen der Entwurf einer Begrünungssatzung vor, die die Begrünung von Flachdächern, Fassaden und Freiflächen vorsieht; in Dresden sind weniger als 1% der Dächer begrünt.

Die kommunalen Seniorenvertretungen werden in ihren  Kommunen, insbesondere in den großen Städten, Hitzeaktionspläne einfordern; und Fortbildungen im Bereich Klima und Gesundheit unterstützen.  

Nur gemeinsam können wir die gesundheitsgefährdenden Auswirkungen der Klimakrise auf alle Menschen, besonders auf die vulnerablen Gruppen unserer Gesellschaft abmildern .

Hier möchten wir mit Ihnen einen Brief des Seniorenbeirats und Beirats für Menschen mit Behinderung des Vogtlandkreises unter Vorsitz von Frau Nauruhn teilen:

 

"Durch Anregung des Sächsischen Landesbeauftragten für Inklusion der Menschen mit Behinderungen Herrn Welsch befassten sich der Seniorenbeirat und der Beirat für Menschen mit Behinderung des Vogtlandkreises in einer gemeinsamen Sitzung mit der Sächsischen Verfassung.

Anlass war der 30. Jahrestag der Verfassung, hier für uns besonders der Artikel 7 Abs. 2, in dem es heißt, dass die Gemeinschaft verpflichtet ist, alte und behinderte Menschen zu unterstützen und auf die Gleichwertigkeit ihrer Lebensbedingungen hinzuwirken.

 

Bestehende Problemlagen zeichnen jedoch im Land Sachsen und bundesweit ein anderes Bild.

Erfahrungsberichte, Bürgergespräche, Mitteilungen von Gruppen und Vereinen und Erkenntnisse der Beiratsmitglieder veranlassen uns, Ihnen ein Bild aus der Praxis zu spiegeln, denn wir glauben, dass Stimmungen und Meinungen, Sorgen und Hilferufe aus der Bevölkerung in den Regierungen und Volksvertretungen nur ungenügend bekannt sind.

Nachfolgend sind nur einige Problemfelder genannt.

Bundesweit beschäftigen die Menschen die Steigerung der Lebenshaltungskosten, die alle Lebensbereiche betreffen.  Geringe Abfederungen sind zwar beschlossen und teilweise in Kraft, aber von einer Gleichbehandlung kann nicht die Rede sein.

Bereits jetzt leiden zahlreiche ältere Menschen bzw. Seniorengenerationen psychisch unter ihrer Situation. Sie haben ihr gesamtes Leben teils hart gearbeitet und fürs Alter gespart, erhalten nun Rente, müssen ihre Ersparnisse für Pflege, Heimkosten, gesellschaftlicher und aktueller politischer Entwicklungen aufbrauchen und sind dann von Sozialleistungen des Staates abhängig.

So haben sich die Menschen ihr Alter nicht vorgestellt. Einerseits sind wir stolz, dass wir immer älter werden, andererseits bedeutet dies aber auch Altersarmut.

Auch viele andere Erhöhungen, Sozialkostensteigerung, Grundsicherung, Wohngeld… schlagen kommunal zu Buche und treffen somit die Allgemeinheit.

Beispiele: 9€-Ticket und Entlastung bei Spritpreisen. Wir sprechen nur von Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit Behinderung. Was nützen diese Entlastungen Menschen, für die der ÖPNV schwer zugänglich  oder kaum vorhanden ist? Viele Menschen aus diesen Personenkreisen sind nicht motorisiert.

Energiepreispauschale: Wiederum ist der genannte Personenkreis zum Großteil ausgeschlossen. Das sind aber gerade die Personen, die ganztags zu Hause und auf Energie angewiesen sind, deren Wärmebedarf naturgemäß höher ist und an den individuellen Bedarf bei häuslicher Pflege ist nicht gedacht.

Pflege: Mindestlohn und Preissteigerungen
Das ab 01.09.2022 in Kraft tretende Tariftreuegesetz in der Pflege wird aufgrund der Deckelung der Zuzahlungsbeträge in der Pflegeversicherung auf Bewohner bzw. Sozialämter umgelegt,  dies wird die Landkreise extrem belasten. In Pflegeeinrichtungen/ambulanten Diensten werden bereits heute Leistungen abgelehnt, weil sie der Betroffene nicht mehr bezahlen kann.

Auch die häusliche Pflege wird immer häufiger durch Familienmitglieder übernommen. Pflegende Angehörige kommen hierbei ihrer beruflichen Verpflichtung nur noch in Teilzeit nach oder geben den Beruf ganz auf. Je nach Pflegegrad ist das Pflegegeld gestaffelt. Auch hier ist eine Erhöhung des Pflegegeldes schnellstmöglich nötig. Bei steigenden Kosten und weniger oder kein Lohn bzw. Gehalt wird die Bereitschaft, die Pflege der Angehörigen zu übernehmen, weniger und die Pflegeberufe werden dies nicht absichern können.

Ärztliche Versorgung: Neue Wege sind nötig, um die bestehende Unterversorgung besonders auf dem Land aufzuhalten. Erste Schritte wie MVZs sind der richtige Weg, aber noch ungenügend vorhanden. Der Datenschutz darf der Telemedizin nicht im Wege stehen!

Apotheken schlagen Alarm. Die medikamentöse Versorgung der Bevölkerung ist nicht sicher gestellt. Medikamente sind auf längere Zeit nicht lieferbar. Diese unhaltbare Situation betrifft wiederum ältere und behinderte Menschen, da gerade diese Gruppen häufig auf Medikamente eingestellt bzw. angewiesen sind.

Angebote müssen auch funktionieren (im Beispiel Ruf 116117 nicht der Fall)

Krankenversicherung: Im Arbeitsleben privat Versicherte können bei Renteneintritt in keine gesetzliche Krankenversicherung wechseln. Das geringere (Renten)Einkommen und die gleichbleibend hohe Krankenversicherung mit erheblichen Zuzahlungen bedeutet für Seniorinnen und Senioren das Erreichen der Armutsgrenze. Hier bedarf es einer Regelung.

Bürokratie: Vermehrt werden zustehende Leistungen erst einmal abgelehnt und erst nach Widerspruchsbearbeitung erbracht. Der zusätzliche Aufwand stellt Betroffene neben ihrer tatsächlichen Belastung vor neue Hürden bei der Umsetzung ihres Rechtsanspruchs. Hier sind vereinfachte Verfahren erforderlich.

Antragsbearbeitungen dauern generell zu lange und die Bürger müssen teilweise 3-6 Monate auf Leistungen warten, auf die sie einen Rechtsanspruch haben.

 

Digitalisierung: Besonders älteren Menschen sind barrierefreie Zugänge und die herkömmliche Papierform beim Zugang zu Ämtern, Anträgen… zu gewähren.

Jüngstes Negativbeispiel: Grundsteuerreform. Die Feststellungserklärung kann nur elektronisch nach digitaler Registrierung abgegeben werden. Zahlreiche ältere Menschen und andere verfügen weder über die Kenntnisse noch über die Hardware für diese Forderung. Sie sind auf eine Fremdleistung angewiesen, die aber privat zu bezahlen ist. Hier sehen wir wiederum eine Diskriminierung. Dazu kommt, dass gerade ältere Menschen über Grundbesitz verfügen und zur Abgabe der Erklärung verpflichtet sind.

Bildung: Gewinnung und Ausbildung junger Menschen für den Pflegebereich muss attraktiver werden. Im Bildungsgang Heilerziehungspfleger muss die Pflegeausbildung  erhalten bleiben.

Umsetzung der Barrierefreiheit: Sachsen zeigt gute Ansätze, dies reicht aber nicht aus! Teilhabe für Menschen mit Behinderung: ist zwar durch Gesetzlichkeiten festgeschrieben, aber in der Umsetzung kompliziert. Zugänge sind zu bürokratisch und schwer durchschaubar, bauliche und andere Barrieren behindern Teilhabe.

Bundesteilhabegesetz: Der Stand der Umsetzung in den Ländern ist extrem unterschiedlich. Das Gefühl der Betroffenen ist, dass Verwaltungsaufwendungen explodieren, immer mehr Anträge gestellt werden müssen, aber spürbare Leistungsverbesserungen nicht kommen. Es ist ein Gesetz nicht für den behinderten Menschen gemacht, sondern um Bürokratie zu erhöhen.  

Wir haben hier nur einige Beispiele der Ungleichbehandlung für Bevölkerungsgruppen genannt. Es reicht nicht, die Fürsorgepflicht gesetzlich zu benennen, sondern deren Umsetzung muss auch garantiert werden.

Immer wieder ist nach Problemlagen in der Bevölkerung zu schauen. (Beteiligungsportale als gute Methode, aber auch schriftlich/telefonisch ermöglichen!)

Die Versorgung unserer Bürger muss an erster Stelle stehen! Die Bürger müssen Gesetze und Regelungen verstehen können. Es muss ihnen erklärt werden was geht und was nicht geht. Nur so können Politik, Gesetze und Verordnungen  Menschen mitnehmen und sich die ausbreitende Politikverdrossenheit aufhalten lassen.

Wir appellieren für eine Garantie  tatsächlicher Gleichwertigkeit der Lebensbedingungen für ältere und behinderte Menschen, diese bei Gesetzen, Verordnungen und Entlastungen nicht zu vergessen, Leistungszugänge zu vereinfachen und Bürokratie zu senken."

 

Seniorenbeirat und  Beirat für Menschen mit Behinderung des Vogtlandkreises

Dagmar Nauruhn

Beiratsvorsitzende

Beauftragte für Menschen mit Behinderung

Seniorenbeauftragte

Am 06. Juli fand im Tagungssaal der Dreikönigskirche in Dresden das 90-minütige Seminar „Ernährung
und Alter – Ernährung und Altern“ mit über 20 Teilnehmern statt. Frau Prof. Dr. Henze der Universität
Halle-Wittenberg eröffnete das Seminar mit einer Fragerunde, bei der alle Teilnehmer einen kleinen
Einblick in ihre täglichen Ernährungsgewohnheiten gaben. Hierbei konnte vor allem eine Häufigkeit der
Schlagworte „regional und saisonal“ sowie eine starke Thematisierung des wöchentlichen
Fleischkonsums beobachtet werden.


Frau Prof. Dr. Henze erklärte den Teilnehmern im Anschluss – optisch unterstützt durch viele Folien
und Grafiken – welche Vorgänge in den Zellen und im Stoffwechsel beim Alterungsprozess des Körpers
ablaufen und welchen Einfluss dies auf die Entwicklung von Krankheiten ausübt. Als
Ernährungsphysiologin konnte Sie hierbei, unterlegt mit vielen Studien, aufzeigen, welche
Organfunktionen sich durch eine gesunde, ausgewogene Ernährung in Verbindung mit ausreichend
Bewegung und sozialen Interaktionen verbessern lassen. Verbunden mit vielen Beispielen erläuterte
sie die Wichtigkeit von Ballast- und Nährstoffen und beantwortete zwischendrin die vielen
interessierten Fragen der Seminarteilnehmer wie den Unterschied zwischen prä- und probiotischer
Kost oder ob die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sei. Auch die Wichtigkeit des
Aufbaus eines Speichers an Vitamin D in den Sommermonaten betonte Sie, woraus sich ergebe, dass
vor allem bei bettlägerigen Pflegebedürftigen oder auch Pflegeheimbewohnern mehr darauf geachtet
werden müsse, ihnen einen täglichen längeren Zugang zum direkten Sonnenlicht zu ermöglichen.


Ein Fokus der Teilnehmer lag auch auf der Multimorbidität im höheren Alter und der damit
einhergehenden Medikamenteneinnahme, wodurch oft eine Einschränkung der Ernährung
einhergehe. Hierbei riet Prof. Dr. Henze dazu, vor allem auf das Wechselspiel der Medikamente
miteinander zu achten und im Zweifel bei Vorerkrankungen, wie z.B. Gicht, eine Ernährungsberatung
aufzusuchen, um so ungeeignete Lebensmittel zu vermeiden und einen gesunden Ernährungsplan zu
erstellen.


Zum Ende der Veranstaltung bedankte sich die Referentin bei den Anwesenden für die aktive
Teilnahme am Seminar und die vielen gestellten Fragen. Als Fazit fasste sie zusammen, dass durch eine
ballaststoffreiche Ernährung mit vorwiegend unprozessierten Lebensmitteln und dem geringen
Verzehr von tierischen Lebensmitteln, verbunden mit ausreichend Bewegung, ein gesundes Altern
unterstützt werden kann und regte an, verstärkt den Renteneintritt als Chance zu nutzen, eine
Ernährungsumstellung durchzuführen.

Das sächsische Kabinett hat Haushaltsmittel in Höhe von 1,26 Millionen Euro zu Verfügung gestellt um eine neue Richtlinie umzusetzen, welche die Bürgerbeteiligung im Freistaat fördern soll. Nach einer ersten Antragsrunde vom 20. April bis 10. Mai 2022  für Projekte im Jahr 2022 werden Kommunen und zivilgesellschaftliche Initiativen im September 2022 in einer zweiten Antragsrunde einen Projektantrag stellen können, um Beteiligungsformate zu planen und umzusetzen wie Beispielsweise Bürgerwerkstätten oder Zukunftskonferenzen mit Beginn zum 1. Januar 2023. Ziel der Richtlinie ist, die Bürgerbeteiligung in Sachsen dauerhaft in größerer Breite zu ermöglichen und tatsächlich zu praktizieren.

Eine Anmeldung zu einer kostenfreien individuellen Beratung zur Antragsstellung ist hierbei im Referat V.2 des Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung möglich.

Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Internetseite des Freistaates Sachsen: Förderrichtlinie Bürgerbeteiligung Sachsen

Die Geschäftsstelle ist ab sofort unter einer neuen Telefonnummer zu erreichen: 0351 - 8966 8438.

Zusätzlich sind wir nun auch über Fax erreichbar: 0351 - 8966 8437.

 

Verehrte liebe Mitglieder der Landesseniorenvertretung für Sachsen,
verehrte Freunde und Kooperationspartner,
verehrte Damen und Herren,

der Vorstand der Landesseniorenvertretung wünscht Ihnen Allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest trotz aller Corona-bedingter Einschränkungen und ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr.

Das neue Jahr wird für die Geschäftsstelle der LSVfS einige Änderungen bringen:

Unsere Geschäftsstelle ist umgezogen.
Anschrift (neu): Könneritzstraße 7, 6. Etage , 01067 Dresden
Telefonnummer (neu): 0351 - 8999 4516.

E-Mail (alt): info@lsvfsachsen.de

Alle Vorstandsmitglieder sind nach wie vor unter ihrem bekannten Zugang erreichbar.

In Abhängigkeit von der genehmigten Förderung wird ab Montag, den 3. Januar 2022, Frau Hähnel als neu eingestellte Sachbearbeiterin in der Geschäftsstelle erreichbar sein. Die wesentlichen Sprechzeiten werden Dienstag und Donnerstag zwischen 9:00 – 14:00 Uhr sein.

Auf unserer Homepage finden Sie die terminliche Planung für das Förderjahr 2022. Es ist uns bewusst, dass durch die COVID-19-Pandemie Veränderungen möglich sind. Wir hoffen aber mit Ihnen gemeinsam auf eine gute und erfolgreiche Arbeit für ein gutes Leben im Alter in unserem Freistaat.

Mit weihnachtlichen Grüßen
Ihre Rotraut Sawatzki
LSVfS e.V., Vorsitzende

Aufruf zur Impfunterstützung älterer Menschen vom Sächsischen Staatsministerium für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt

Wichtige Grundlagenberichte